FP Finanzpartner Dr. Christian Geier | +49 9421 189708 0 | christian.geier@fp-finanzpartner.de
Mehr als ein Drittel der Deutschen hat Angst davor, dass der Lebensstandard im Alter sinkt. Das geht aus der groß angelegten und jährlich mit hohem Medienaufwand begleiteten Studie „Die Ängste der Deutschen“ im Auftrag der R+V Versicherung hervor. Ich unterstelle, dass es deutlich mehr wäre, wenn sich mehr Menschen mit der Situation der gesetzlichen Sicherungssysteme befassen würden.
Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung
Der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung belief sich 2020 auf 75 Milliarden €. Nur als Beispiel: Dafür könnte man 75 weitere Giga-Factories bauen, wie die von Tesla in Brandenburg.
Während das bedeutet, dass die verpflichtend bezahlten Beiträge schon lange nicht mehr ausreichen, ist über den weiteren Verlauf praktisch nichts bekannt. Denn der Planungshorizont dafür endet 2025. Ob das damit zusammenhängt, dass dann die geburtsstarken Jahrgänge in Rente gehen und man dafür einfach noch kein Rezept hat, ist nicht klar.
Ganz klar dagegen ist, und da gibt es gar kein Vertun, dass es für künftige Rentenbezieher nicht besser werden wird.
Pensionsverpflichtungen
Wenn man dem Freiburger Finanzwissenschaftler Professor Bernd Raffelhüschen folgt, und die Pensionsverpflichtungen für Beamte in die Bilanz der Bundesrepublik Deutschland miteinbezieht (was jedes privatwirtschaftliche Unternehmen bei Unterlassen vor den Kadi bringen würde), dann liegt die Staatsverschuldung jetzt schon bei über 14 Billionen Euro.
Das entspricht ungefähr der vierfachen Gesamt-Wirtschaftsleitung eines Jahres in Deutschland.
Übersetzt: Vier Jahre lang wirtschaften alle Deutschen alleine dafür, dass Renten und Pensionen bezahlt werden können.
Ob das gut geht kann, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber vertrauenserweckend ist das doch nicht, oder? Nun kann man sich dem leider regelmäßig nicht entziehen.
Sozialversicherungspflichtige müssen eben zahlen. Gleiches gilt für Versorgungswerkmitglieder. Meine persönliche Einschätzung ist, dass die staatlichen Versorgungssysteme nicht kollabieren werden. Aber ein wirklich gutes Geschäft wird es wohl nicht. Zum Erhalten des Lebensstandards wird es bei keinem reichen.
Und finanzielle Freiheit damit zu erlangen, ist utopisch.
Möglichkeit 1: Augen zu, Ohren zu, Mund zu und durch
Wer sich bei dieser Möglichkeit wohl fühlt, der sollte jetzt aufhören zu lesen und einfach so weitermachen.
Möglichkeit 2: Handeln
Wenn Sie das denken, dass Handeln doch eine gute Möglichkeit wäre, dann haben Sie tatsächlich eine Vielzahl von Möglichkeiten. Drei Cluster möchte ich Ihnen hier anbieten:
a) Mache einen Riester-Vertrag – und liebe es. Riester ist der Prügelknabe der Nation. Alle hauen drauf und nur die Wenigsten wissen warum. Noch einmal zum Mitlesen: Bei einem Riester-Vertrag sind alle eingezahlten Beiträge und staatlichen Zulagen zum Ablauf garantiert, egal was der Vertrag kostet. In den meisten Fällen rechne also mit um die 3% Rendite ohne Risiko - und das trotz der vermaledeiten Kosten. Gibt es das sonst noch irgendwo? Nein! Also weiter. (PS: ab nächstem Jahr wird es statt heute 42 Anbieter voraussichtlich nur noch eine Handvoll geben. Wie die Angebote aussehen, wissen wir noch nicht. Wer Riester so will, wie er heute ist, muss allerspätestens Mitte Dezember agiert haben.)
b) Es gibt im Versicherungsbereich Angebote mit 90% Garantie. Die können aber richtig Spaß machen, weil in der Anlage viel freier agiert werden kann, als bei 100% Garantie. Dass man mit so etwas auf 4% Rendite kommt, halte ich für gut möglich.
a) Wer noch kein Depot hat, sollte sich schnell eins zulegen. Ohne Wertpapiere geht es nicht. Schon bei den Kindern sollte man anfangen. Für diesen Zweck gibt es das Depot oft kostenlos. Allen anderen kann mit geschickten ETF-Konstruktionen geholfen werden, mit denen die weltweiten Anlagemöglichkeiten deutlich besser abgedeckt werden, als durch den MSCI World, in dem – nur als Beispiel - die Schwellenländer nicht vorkommen. Kosten gering, Käufe und Verkäufe jederzeit möglich, Renditeerwartung bei 6%.
b) Ein Depot im Versicherungsmantel. Alles wie oben, nur Fondswechsel werden nicht besteuert während der Laufzeit und bei Tod müssen die Hinterbliebenen keine Abgeltungssteuer zahlen.
c) Eine DWS-Rürup-Rente. Im Jahr 2022 können 92% aller Einzahlungen als Altersvorsorgeaufwendungen bei der Steuer angesetzt werden. Abschlusskosten gibt es keine, bei der Rendite lässt sich mit Fonds „Vollgas“ einstellen.
a) Investieren heißt, über das übliche Einerlei hinausschauen. Wer eine gesunde finanzielle Basis hat, muss sich zwingend mit dem Thema Immobilie auseinandersetzen. Die Preise waren schon mal günstiger, aber die Zinsen sind immer noch niedrig, teilweise gibt es KfW-Zuschüsse (Achtung: diese laufen Ende Januar aus!). Eine Kapitalanlageimmobilie ist dann eine, wenn sich der Eigentümer um nichts kümmern muss und sich die Anschaffung trotz bzw. erst wegen einem „All-inclusive“-Ansatz rechnet.
b) Nachhaltigkeit ist ein Mega-Thema und wird es immer mehr. Man kann in Solarparks, Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke investieren. Das klingt riskant und ist es in der Regel auch. Aber auch hier gibt es pfiffige Lösungen, die einem mehr Komfort geben, wie zum Beispiel beim Produkt der Pangaea Life, zu dem ich ausführlich in diesem Fachartikel Stellung genommen habe: www.pfefferminzia.de.
Finanzielle Freiheit ist: möglich! Allerdings könnte es mit "Nichts-Tun und zurücklehnen" schnell eng werden. Aber selbst mit wenig Aufwand können Sie Ihren Kurs auf die richtige Richtung ausrichten. Auch wenn der sichere Hafen noch weit weg scheint - umso früher Sie handeln, um so mehr Freiheit werden Sie sich leisten können.